16. September 2022

Vorfreude aufs Experiment

Volleyballerinnen von BW Annen wollen erstmals in der Vereinsgeschichte in der Verbandsliga bestehen

Zum Auftakt geht’s in den Ort Mesum, der zur Stadt Rheine gehört. In der Alexander-von-Humboldt-Schule, benannt nach dem berühmten Wissenschaftler, starten die Volleyballerinnen von BW Annen das Experiment „Verbandsliga-Saison“. Sie wollen beweisen, dass sie in dieser Liga mithalten können. Zur sportlichen Versuchs-Anordnung gehört, dass noch nie ein Damenteam von BWA in dieser Klasse gespielt hat.

Entsprechend sind die Vorzeichen zum Auftakt beim TV Mesum am Samstag, 17. September (13 Uhr): Als Aufsteiger gelten die Annenerinnen als Außenseiter. Trotzdem sagt Trainer Thomas Urban mit Blick auf die Saison: „Bei uns herrscht Vorfreude.“ Mit ihren ureigenen Stärken wollen die BWA-Damen das große Ziel „Klassenerhalt“ erreichen.

Die Annenerinnen bilden ein gewachsenes Team, das sich über Jahre stetig verbessert hat. Viele Spielerinnen sind im Verein groß geworden, der Trainer ist seit 13 Jahren im Amt. Zu dieser Beständigkeit passen zwei Neuzugänge: Henrike Fischer war mit BWA von der Bezirksklasse bis in die Landesliga aufgestiegen, ehe sie aus beruflichen Gründen in die Nähe von Stuttgart zog. Jetzt ist sie zurückgekehrt. Astrid Seifert kommt vom TV Jahn Dortmund, mit dem sich BWA in der gemeinsamen Landesliga-Zeit packende Duelle geliefert hat. Nun sucht sie eine neue Herausforderung.

Ein wichtiger Faktor können die Heimspiele in der Viehmarkthalle werden. Als die Blau-Weißen dort am 5. April den Verbandsliga-Aufstieg schafften, wurden sie von einer lautstarken Kulisse angefeuert. „Wir brauchen neunmal den 5. April“, so hofft man mit Blick auf die Stimmung bei den anstehenden neun Heimspielen. Die große Unterstützung kam auch zustande, weil sich mehrere Spielerinnen in der Abteilung engagieren: als Jugendtrainerinnen, beim Ausrichten von Events oder durch Pflege der Instagram-Seite.

Künftig bekommen es die BWA-Damen auch mit Gegnern zu tun, die den Unterbau von Zweit- und Regionalligisten bilden. Während der Vorbereitung trafen sie z.B. auf ein Team von Bayer Leverkusen, bei dem sogar ein hauptamtlicher Trainer an der Linie stand. Solche Vereine verfügen über großzügige Spiel- und Trainingsstätten. Die Blau-Weißen dagegen trainieren seit jeher in der kleinen Turnhalle der Erlenschule. „Wir nehmen das als Ansporn“, so Thomas Urban angesichts dieser ungleichen Rahmenbedingungen.

Die beiden Letzten der Liga steigen ab, der Drittletzte spielt Relegation. Jede bessere Platzierung bedeutet den direkten Klassenerhalt – und im Falle von BWA einen erfolgreichen Verlauf des Experiments „Verbandsliga-Saison“, das heute in der Alexander-von-Humboldt-Schule in Mesum beginnt.